Meine 7 Lieblingsstrände auf Sardinien


Ragazzi! Ciao!


Wer war schon mal auf Sardinien? Ich liebe diese Insel, mindestens genauso wie sie die Italiener lieben und daher sollte man im August lieber nicht auf dieser Insel Urlaub machen. Es sei denn, man möchte unbedingt wie eine Sardine auf Sardinien am Strand verbringen. Die Italiener lieben ihre Insel auch so sehr und insbesondere wenn im August alle Ferien haben, sind sie auch gefühlt alle dort. Im Hintergrund seht ihr übrigens Korsika. Vielleicht eine französische Alternative. Ich werde es ausprobieren.

Nun aber zu meinen 7 liebsten Stränden auf der Insel:



1. An der Spiaggia Tuaredda ganz im Süden der Insel bekommt man Karibik-Feeling. Glasklares Wasser, eine traumhafte Kulisse und jede Menge Splantsch-Spaß.






 2. Ein weiterer wirklich malerischer noch unberührter Naturabschnitt ist die hoch gelegene Küstenstraße von Alghero nach Bosa. Der erste Abschnitt ist von felsigen Gebirgsausläufern und Olivenhainen geprägt während man später einen freien Blick aufs Meer hat. Ein schöner Sandstrand ist die Spiaggia delle Speranza. Hier kann man einen kleinen Stop einlegen um sich durch einen Sprung ins Wasser abzukühlen. Unsere Rückfahrt bei Sonnenuntergang bleibt unvergesslich.

Blick auf Alghero


 3. Die Nordküste hat einen besonders lohnenden Abschnitt mit wunderschön geformten Granit-Felsen, genannt Capo Testa und grandiosen kleinen Strandabschnitten zu denen man hinabklettern muss. Die Gegend um Santa Teresa di Gallura ist durch einen befahrbaren Damm mit Sardinien verbunden. An der Spitze des Kaps ist ein schöner Aussichtspunkt vor einem Leuchtturm und ein kleiner Pfad führt durch das Valle della Luna zu einem tollen Strand. 





Ein Spektakel der besonderen Art haben wir dort an so einem kleinen Strand erlebt. Ein Notarzteinsatz. Ogottogott denkt man. Die Person in Alufolie lag noch im Sand als wir kamen, die Ambulanz war vor Ort. Man fragte sich wohl, wie man sie von dort unten abtransportieren kann. Ein Helikopter wurde gerufen, der konnte nirgends laden, der Notarzt seilte sich ab. Dann wurde ein Leuchtfeuerwerk gezündet, alle anderen Badegäste husteten und waren rot bestäubt. (Als wenn auch nur irgendeiner es noch nicht mitbekommen hätte, dass da so ein Helikopter fliegt.) Dann setzte der Helikopter weiter runter. ALLES flog durch die Luft, insbesondere Sand, der sehr weh tat auf der nur Bikini bedeckten Haut. Und dann...ich kann es bis heute nicht glauben, stand die erkrankte Mutter unter ihrer Alufolie auf und wurde an den Notarzt gehängt und senkrecht abtransportiert. STAND AUF! Nicht liegend. Stehend! Ich bin vom Fach und weiß, die Mutter hätte auch gehend, von mir aus Huckpack hochgebracht werden können. Nicht mal ne Infusion hatte sie. Dafür hatten alle anderen Badegäste Sand im Auge und sind dank Hochdruckpeeling abgeschmirgelt worden. Grazie for the show. 





4. Einer meiner Lieblingsstrände war der La Cinta nördlich von San Teodoro. Aus mir unerklärlichen Gründen finde ich aber keine Fotos davon. Entweder war ich bei Ankunft dort sofort so tiefenentspannt, dass ich vergessen habe zu fotografieren, oder sie wurden heimlich gelöscht. Tja, dann muss ich da wohl nochmal hin...

5. Stintino ist ein kleines Fischerdorf, in dem natürlich frischen Fisch essen kann. Das Umland ist aber auch spannend. Die Strände La Pelosa und le Saline, sowie die Landzunge Capo del Falcone mit dem Aussichtspunkt Punta Negra und dem Strandsee Stagno di Casaraccio, wo es sogar Flamingos geben soll! Ich hab aber keinen gesehen.



Wer Italiener live bei ihrer Lieblingsbeschäftigung im Urlaub erleben möchte muss an einem Sonntag an den Strand von La Pelosa fahren. Dort warten Sie telefonierend durchs Wasser. Außerdem gibt es im Wasser kleine Verkaufsstände, wo man Schmuck und andere Kleinigkeiten kaufen kann. Am Strand wäre dafür auch kein Platz mehr, dort ist jeder Zentimeter mit einem Handtuch belegt. Das Wasser ist aber der Wahnsinn, so wie ich es mag: klar, warm, flach. Eine wahre Badewanne. Für Kinder perfekt, obwohl die ja auch in einer Pfütze ertrinken können. Mein Tipp ist dennoch: Don't go on Sundays! Für Menschen, die gern richtig schwimmen oder tauchen ist der Strand von La Pelosa nix. Wie schon von mir beschrieben, ist das Wasser maximal knietief und somit handelt es sich eher um eine bewegte Badewanne. Ich finde dss toll, aber was sagt ihr? Deep or flat sea? 




6. Um Sardinien herum gibt es zahlreiche kleine Inseln, die sich aufgrund ihrer traumhaften Strände lohnen einmal zu besuchen. Insbesondere vor der Costa Smeralda gibt es solche Inseln. Von Porto Cervo aus kann man sich für ein Schnäppchen von 80€ hinbringen lassen. Hier kann ich nur wieder empfehlen andere Touristen anzusprechen, ob man sich die Fahrt teilen möchte. Außerdem hat man so gleich einen netten Kontakt und kann sich über gute oder nicht so gute Ausflugsziele für die nächsten Tage unterhalten. 



Porto Cervo an der Costa Smeralda wurde komplett künstlich angelegt und auch der Name Smeralda ist ein Kunstname. Die Region wurde von Investoren konzipiert. 1962 kaufte sie Aga Khan IV, Oberhaupt der Ismailiten zusammen mit Patrick Guiness und ein paar Banken. Es wurde ein künstliches Ferienparadis im neosardischen Stil für den internationalen Jetset geschaffen, der auch heute noch dort bevorzugt urlaubt (meist eher auf dem Wasser vor der Küste als auf dem Land). Eine Smaragdküste halt. Stella Maris heißt die kleine weiße und wunderhübsche Kirche in Porto Cervo. Der Kirchturm ist der Form der Nuraghen nachempfunden. Innen findet man ein deutsches Kruzifix und ein Gemälde, welches ein Geschenk von Heinrich Thyssens Schwester war. Es gibt einen riesigen Yachthafen, gutes Eis und eine Filiale von Harrods. Habt ihr das gewusst? 





 7. Am Strand von Porto Ferro kann man sich herrlich Stand up paddle probieren und es gibt eine coole Beachbar.




Es gibt sicher noch unzählige weitere atemberaubende Strände auf dieser Insel. Aber da die Insel 300km lang und 250km breit ist, muss man schon ziemlich viele Kilometer und einige freie Tage investieren, um dort alles zu entdecken.

Was kann ich sonst noch mit auf den Weg geben?


Unser Hotel hatten wir bei Alghero in der Nähe eines Nationalparkes auf einer Art Halbinsel. Dort gibt es diese fantastische Steilküste. Wohnen kann man auf Sardinien auch wunderbar in unter dem Begriff Agritourismo geführten Privatherbergen. Zum Teil sind es tatsächlich Bauernhöfe, die einem auch Mahlzeiten mit ihren eigenen Produkten anbieten. Besser geht's ja wohl nicht, oder? Der einzige Nachteil ist, dass diese Höfe meist nicht an der Küste liegen und einem keinen Meerblick bieten können. Ich steh aber leider voll auf Meerblick! Den hab ich zu Hause eben nicht. Was sagt ihr? Im Urlaub liebe ich es ein Zimmer oder Appartement mit Meerblick zu haben. Diesen Luxus gönnen wir uns als Ausgleich zum anstrengenden Alltag. Auf Sardinien haben wir uns das Hotel El Faro ausgesucht. Eine wirklich schöne Anlage. Wir konnten auch mit Meerblick frühstücken. Draußen zu essen finde ich auch immer besonders reizvoll. Findet ihr das auch?

Room with a view


Restaurante Embarcadero

Unser absolutes Lieblingsrestaurant war zufällig fussläufig vom Hotel zu erreichen. Es heißt: Embarcadero. Blick aufs Wasser und ein paar gute Nudeln. So kann ein Tag ausklingen.

Von Deutschland aus kann man sowohl nach Cagliari im Süden der Insel fliegen oder nach Olbia im Norden. Da die Insel ca. 300km lang und ca. 200km quer und überall schön ist, empfehle ich auch hier einen Mietwagen. Wir sind insgesamt 2000km herumgekurvt, dass war toll. Nur die Autobahn kostet Maut!

Es gibt im Norden der Insel eine wirklich wunderschöne Grotte. In die Grotta di Nettuno kann entweder von einem Parkplatz über viele Stufen hinabsteigen (und später wieder hoch) oder man gelangt dorthin mittels kleiner Bootstour. Wir sind per pedes hinabgestiegen, würde euch aber die Bootstour empfehlen. Es geht von Alghero, Garibaldi Dock los. In 20min. bringen euch Freccia & Attilio Regolo ans Ziel. Vorteil Boot: man kann die tolle Steilküste von See aus bewundern und schöne Fotos machen. 654 Stufen steigt man zur Grotta di Nettuno ab. Die Grotte liegt übrigens 1m über dem Meeresspiegel unterhalb einer 110m hohen Steilwand, die sogar einen eigenen Namen hat: Escala del Cabirol, deutsch: Rehleiter. Wahrscheinlich weil es oben tatsächlich Rehe gibt, die uns am Abend fast vor das Auto gelaufen wären. 











Von Palau oder Santa Teresa kann man mit Fährschiffen auf die vorgelagerte Insel La Maddalena übersetzen. Sie gehört zu einem Archipel aus vielen kleinen Inseln und ist Teil des Nationalparks. Es gibt eine sehr hübsche Stadt mit Hafen, eine Küstenstraße mit sehenswerten Ausblick und natürlich traumhafte Strände!

Ich sag ja immer "Gelati ist mein Lieblingseis" und wenn ihr jetzt denkt, dass wäre ja als wenn man sagt, die weißen Schimmel seien die besten Schimme, sage ich: fast. Denn mit Gelati meine ich das italienische Eis und das ist eben fantastisch. Ich kenne kein Land, das es besser macht. So cremig. In Pula gibt es den Eisladen "Dulcis infundu" und er führt nicht nur besondere Sorten wie Zitrone/Minze oder Vanille/Lavendel, sondern das Eis ist auch besonders lecker. Hach, jetzt will ich ein Eis! Ihr auch? 


Pula ist eine kleine Stadt im Süden der Insel. Sie hat eine schöne Kirche, den extrem guten erwähnten Eisladen und einen hübschen Platz auf dem man sehr schön sitzen und essen kann. Es liegt außerdem in der Nähe der Ausgrabungsstätte von Nora. Wer also antike Steinhaufen besichtigen möchte, muss dort hin. Nora soll übrigens die älteste Stadtgründung auf Sardinien gewesen sein.

Pula

Pula


Auch Oristano ist eine schöne Stadt. Es gibt viele niedliche alte traditionelle Cafés. Wir haben auf dem Weg nach Tharros dort kurz angehalten. Die Ruinen von Tharros sind die Reste einer phönizisch-römischen Hafenstadt. Ich kann es euch aber nicht empfehlen, es sei denn ihr habt ein Faible für Steinhaufen. Ich als erprobter Steinhaufen-Beobachter (3 Wochen Studienfahrt durch Griechenland vor dem Abitur…) kann euch sagen, das ist fad. Geht lieber plantschen.

Oristano

Oristano

Oristano

Auf Sardinien kann man wirklich überall gut essen. Man kann dafür sehr viel Geld ausgeben oder auch nicht. In einer Trattoria bekommt man typisch lokale Gerichte und das Interieur ist eher schlicht. Dafür ist meines Erachtens das Essen um so besser. Eine gute Pizzeria haben wir auch gefunden. Wichtig hier, der Ofen. Eine Pizzeria mit Steinofen wird von mir bevorzugt angesteuert. Direkt in der Nähe unseres Hotels wurden wir fündig. Auf dem Weg dorthin haben wir fast Wildschweine und kleine Rehe mitgenommen. Es waren viele Einheimische dort, ein gutes Zeichen. Nur eins verstehe ich nicht, warum mögen Südländer immer diese Neonröhren-Beleuchtung und Plastikstühle? Kann mir das mal einer erklären bitte? Essen top, Ambiente Flop. Aber gutes Essen ist wichtiger, oder?

In der Abendstimmung erleuchtet die Burg und sich unter ihr ergießende Stadt im warmen Licht. In Castelsardo haben wir im einer völlig unscheinbaren Trattoria die beste Tomatensoße überhaupt bekommen. Der Kellern im Ristorante scherzte noch "Marihuana" als geheime Zutat zu holen, dabei zupfte er vor unseren Augen nur ein paar Basilikumblätter aus seinem Kräutergarten ab.

Castelsardo

Castelsardo


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